LOOPS

∞ + 1 = ∞

LOOPS auf DVD     
Animationsfilm von Iby-Jolande Varga
Musik von Stephen Ferguson
LOOPS ∞ + 1 = ∞ short information in English  
Downloads & Infos inklusive 5 Original-Stills




FILM
Animationsfilm von Iby-Jolande Varga
2007, High-Res(2K) Digital Produktion, Farbe, 10'
Idee, Objekte, Drehbuch, Animation, Trickkamera, Schnitt: Iby-Jolande Varga

MUSIK
komponiert und gespielt von Stephen Ferguson

Festivalteilnahmen, Ausstellungen, Personalen
  • aAmplify-Konzert, 10 Jahre Haus der Musik 5. Juni 2010
  • Metro-Kino Wien, Eröffnung Filmarchiv/ASIFA Austria
    „Eine Geschichte des österreichischen Animationsfilms”, 17. & 28. Jänner 2010
  • DIAGONALE Graz, Reihe Filmarchiv/ASIFA Austria
    „Eine Geschichte des österreichischen Animationsfilms”, 18. März 2009
  • asifakeil, Museumsquartier Wien, Ausstellung LOOPS mit Objekten und Film, 3. Juni – 1. Juli 2008
  • ANIFEST Prag, 10. Mai 2008
  • Animateka Festival Ljubljana, Dezember 2007
  • One Day Animation Festival, Filmcasino Wien, 31. Oktober 2007
  • Personale, Musikuniversität Wien, Bibliothek, 16. Oktober 2007
  • Linoleumfest des alternativen Animationsfilmes Moskau, August 2007
  • Balkanima-Festival, Belgrad (Wettbewerb), Oktober 2007
  • Personale, Schikaneder Future Cinema, Wien, 21. Mai 2007
  • EMAF European Media Art Festival, Osnabrück (Wettbewerb), 26. April 2007
  • The Centre for Contemporary Arts Glasgow, IMAG(E)-IN-A(C)TION, 18. April 2007
  • Internatioales Trickfilmfestival, Stuttgart (Videomarket), April/Mai 2007
  • Tricky Women, Wien (Wettbewerb) 2.&3. März 2007
ONLINE-PRODUKTIONS-TAGEBUCH
Online diary (German only)
NEU mit über 70 Filmstills aus dem gesamten Film!
Bestellen Sie Bilder in Printauflösung, indem Sie die gewünschten an iby@filmkunst.at senden
NEW with over 70 film stills from throughout the film
Order print versions by sending the pictures you wish to iby@filmkunst.at

PREISE, STIPENDIEN, FÖRDERUNGEN
Filmförderungen Stadt Wien

ANIMATION
5 eigens dafür gestaltete plastische Bilder, die durch bewegliche Teile animiert werden. Die Hintergrund-Bilder haben ebenfalls animierbare Elemente.


DVD Iby-Jolande Varga Animationsfilme

LOOPS auf DVD

ÜBER LOOPS

LOOPS
∞ + 1 = ∞

5 kinetische Andachtsbilder zum Lebensgefühl der Jahrtausendwende: BIG BANG – RECYCLING CITY – WINDOW SHOPPING – VIRTUAL PETS – CHANNEL HOPPING. LOOPS ist inspiriert von Neologismen und von einer mathematischen Formel, die das Einzelne dem Unendlichen entgegensetzt. Im Film ist es die größte denkbare Schleife vom Entstehen bis zum Verschwinden unseres Universums, die dem alltäglichen Leben des Menschen in der Zivilisation gegenübersteht. Auf einer zweiten Ebene steht die Schleife zwischen der Welt und der Darstellung und Wahrnehmung der Welt in den modernen Medien im Mittelpunkt: In ihnen spiegeln sich Universum, Erscheinungen der Zivilisation und die Menschen selbst.

Gestalterisch ist LOOPS inspiriert von Andachtsbildern, die oft aufwendig, kostbar und detailreich gearbeitet sind und das Auge mit einer dichten allegorischen Welt beschäftigen, in welcher jedes Element der Idee untergeordnet ist, aber ästhetisch auch autonom für sich spricht.

Die Musik von Stephen Ferguson nimmt in ihrer Dramaturgie den Faden des Filmes auf, in einem Quasi-Klavierkonzert mit der opulenten Begleitung einer über 100 Spuren umfassenden Klangkomposition.


ÜBER LOOPS - ÄLTERE TEXTE

„,5 kinetische Andachtsbilder zum Lebensgefühl der Jahrtausendwende‘– betitelt mit 'Neologismen', die dieses Lebensgefühl symbolisieren: BIG BANG – RECYCLING CITY – WINDOW SHOPPING – VIRTUAL PETS – CHANNEL HOPPING. In komplexen und vielschichtigen handwerklichen Prozessen sind diese animierbaren dreidimensionalen Bilder entstanden und gefilmt. Die Musik von Stephen Ferguson nimmt in ihrer Dramaturgie den Faden auf, in einem Quasi-Klavierkonzert mit der opulenten Begleitung einer über 100 Spuren umfassenden Klangkomposition.

LOOPS - ÜBER DEN FILM

Unendlich plus eins ist unendlich. Diese mathematische Formel, in der Schulzeit gelernt, hatte sofort eine tiefe, geradezu beunruhigende Wirkung auf mich durch ihre offenbare, unmittelbare gleichsam philosophische Aussage: Ist denn alles Einzelne, das wir sind und das unsere Welt ausmacht, nichts angesichts der Unendlichkeit? Ist dieses Einzelne nicht im Gegenteil das einzige, das, dieser Unendlichkeit entgegengesetzt, letztlich zählt? Diese aus der Formel und dem eigenen Gefühl gespeiste Spannung inspirierte mich zum Animationsfilm LOOPS.

Das Prinzip der Unendlichkeit wird im Film LOOPS durch die Endlosschleife symbolisiert, beginnend mit der größten in der Gedankenwelt der Zivilisation denkbaren, die mit dem BIG BANG beginnt und letztlich auch in einem solchen endet. Zugleich suggeriert das „+ 1“ in der Formel die Frage, ob nicht bereits dieser Zyklus in Wahrheit ein partikularer ist in einer unendlich weiter denkbaren Welt von LOOPS. Explizit aber stehen hier Themen der Zivilisation als das Einzelne dem Unendlichen gegenüber, speziell der Mensch, der in dieser in sich kreisenden Unendlichkeit in seinen kleinen in sich kreisenden Kokons sitzt und sich den BIG BANG „und alles andere“ in seinen kleinen Abbildungsmaschinen, Fernsehern oder Computern ansieht. Die Reflexion der Welt im Bewußtsein und in der Betrachtung des Menschen ergibt eine weitere, vertrackte Ebene von Schleifen in diesem Film.

Die weiteren Themen von LOOPS kreisen folgerichtig auch um die Zivilisation, in der diese Prozesse stattfinden. Die Zivilisation selbst hängt in RECYCLING CITY der Utopie an, sich in einem gigantischen Kompostierungsprozeß unendlich selbst erhalten und erneuern zu können, indem es gleichsam Glas und Metall regnet, das zuvor in unendlichen Rinnsalen und Rohren ausgespült wurde und das nie seine ästhetische Unversehrtheit einbüßt. Auch sich selbst und seine Bilder sieht der Mensch in dieser Kette immer wiederkehren.

Im Intermezzo WINDOW SHOPPING geht es um die Selbsterhaltung des Einzelnen in dieser Zivilisation. Doch sind es weit größere Sehnsüchte, die mit der Konsumwelt verbunden sind, weit jenseits der täglichen Bedürfnisse, nach Geborgenheit in einem Schlaraffenland, in dem alles verfügbar ist, im Trost im unversehrten Paradies der Warenwelt, in das es einen aus den Lebenssorgen eskapistisch hineinzieht. Für diese Sehnsüchte stehen überdimensionale Schaufensterpuppen, die in einem abstrusen Tanz die einkaufende Kleinfamilie bezirzen. Für die Welt der Waren stehen bunte Gemüsenetze, die sich füllen, Nahrung versprechend, wie tausendbusige Göttinnen in der Antike.

Das Intermezzo VIRTUAL PETS ist nicht nur an virtuellen Haustieren inspiriert, sondern an der realen Welt der geliebten Maschinen und Objekte, gleichsam vom Plüschtier zum Auto, die mit geradezu animistischen Bedeutungen aufgeladen, möglicherweise beim Wegsehen tatsächlich zu leben beginnen und vielleicht in wilder Konkurrenz um die Gunst ihrer Schöpfer einander auffressen, vielleicht aber auch, weil sie tatsächlich gefährlich geworden sind. Wohl nicht zuletzt auch für ihre Schöpfer selbst.

CHANNEL HOPPING stellt nun eben die Welt der Weltabbildung ins Zentrum, symbolisiert nur durch Köpfe, sodaß zuletzt auch die Weltreflexion nochmals reflektiert wird.

Vermutlich kann man durch den Grad der Abstraktion der Bilder von LOOPS auch andere Dinge in diesem Film finden oder sehen, doch ist dies die Welt der Gedanken, die mich bewegt haben, ihn zu machen. Gewissermaßen eine Fortsetzung von LOOPS wird tiefer ins Partikulare eindringen bis zum Mikrokosmos. Eine detaillierte Beschreibung des Projekts ist mit dem Arbeitstitel DOPPELFILM zu lesen.

HINTERGRUND
Inspiriert von lang gepflegten Ideensammlungen zu Automaten - nicht Spiel- sondern Spielzeugautomaten, die, kostbar ausgestattet, traditionell kleine Szenerien darstellten. Auslöser für die konkrete Gestaltung ein Buch zur Technik der Klosterarbeit, die plastische Elemente, kostbare Ausstattung und Hintergrundgestaltung verbindet, das mir vor einigen Jahren in die Hände fiel. Frei stehende plastische Objekte brauchen fürs Filmen eine Hintergrund-Lösung, daher spielt der in die Idee integrierte Hintergrund eine große Rolle, ein Element, das bei den Automaten-Ideen noch fehlte. Die Automaten-Idee findet erst in einem künstlerischen Computerspiel, das gleichzeitig im Entstehen begriffen ist und nichts mit LOOPS zu Tun hat, ein wirklich adäquates Anwendungsgebiet.

PRODUKTION
Geprägt ist die Arbeit an LOOPS von der langwierigen Umstellung vom 16mm-Film auf eine in der technischen Qualität angemessen gleichwertige High-Res-Computer-Animation, die nicht mit der Filmkamera, sondern mit dem digitalen Fotoapparat gemacht wird. Ein Vergnügen bei dieser Vorgangsweise ist die unmittelbare Kontrolle über jedes einzelne Filmbild, Einstellungen können vor dem Dreh in Feinarbeit justiert werden, da man nicht 1-2 Tage mit dem Warten auf die Muster verliert und nicht mehr verzichtet auf Tests mit Lichtvarianten oder sogar auf mehrmalige Durchläufe wie früher meist.

Weiters geprägt ist die Arbeit an LOOPS von Diskontinuität durch eine große Fülle an Auftragsarbeiten und anderen, vor allem in Teams vorangetriebenen Projekten, die fast durchwegs auch auf dieser Website dokumentiert sind.“


TEXTCHEN

Diese kleinen Sätzchen waren der Ausgangspunkt für die 5 LOOPS Bilder - auch wenn sie diese nun nicht beschreiben:

BIG BANG
„Sie glaubten, daß ihre Welt mit einem einzigen großen Knall entstanden war...“

RECYCLING CITY
„Sie träumten, daß ihre Zivilisation in einem Kreislauf immer wiederkehren möge, in einem gigantischen Kompostierungsprozeß“

WINDOW SHOPPING
„Sie bauten riesige Hallen für die Güter des täglichen Gebrauchs und zelebrierten sie, indem sie sie immer wieder betrachteten“

VIRTUAL PETS
„Sie umgaben sich mit Spielzeug aus Plüsch und witzigen kleinen Maschinen, um stets an die Wohltaten ihrer Zivilisation erinnert zu werden“

CHANNEL HOPPING
„Sie rasten auf ihrem Planeten durchs All und sahen sich die Welt in einem kleinen Kästchen an.“


LOOPS

∞ + 1 = ∞
A, 2007, HighRes digital, colour, 10’
Conception, objects and design, screenplay, animation, camera and digital editing: Iby-Jolande Varga
Music composed and performed by Stephen Ferguson

5 kinetic triptychs. Reflections on life at the turn of the millennium: BIG BANG – RECYCLING CITY – WINDOW SHOPPING – VIRTUAL PETS – CHANNEL HOPPING.

LOOPS is inspired by neologisms and by a mathematical formula that counterpoints the individual with the infinity. In the film it is the biggest loop ever between the beginning and the end of our universe that is set against the every day life of human beings in civilisation. On a second level there is a loop between the world and the world shown and seen through the modern media, where the universe, the civilisation and the human being itself is mirrored.

The design of LOOPS is inspired by devotional installation-like pictures, which use to be of dense, precious and detailed structure. They occupy the eye with a rich allegoric world, where every element is related to the idea, but where every part is aesthetically autonomous at the same time.

The music by Stephen Ferguson is reflecting the film’s dramaturgy in a quasi-piano-concerto accompanied with an opulent 100 track sound composition.

Animation:
Three-dimensional objects with movable parts designed for animation, all of which were specially made for the film. Filmed in stop motion technique with digital camera. Digitally edited frame-by-frame and mounted as sequences.

Produced with a grant from the City of Vienna Cultural Office.
Premiere: European Media Art Festival 2007

DVD specials: Production diary illustrated with about 380 pictures.
Iby-Jolande Varga 2014/2018/2023


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