von Iby-Jolande Varga, PRODUKTIONS-TAGEBÜCHER HOME Angelegt am 26. Jänner 2017
Der Schildkröten-Wagen ist zugleich eine Festbühne für einen Auftritt: Die Schldkröten tanzen nämlich den Offenbach'schen CanCan im Schnecken- pardon im Schildkrötentempo! Auf der Rückseite der Bühne ist eine Blumenwiese, wo eine große alte Schildkröte wohnt. Auf ihrem Panzer sind Rätsel eingelassen. Beim Bau hatte ich Glück: Vor Weihnachten gab es in diesem Jahr besonders hochweritgen Christbaumschmuck aus Glasperlen und Metallglöckchen. Dieser wurde teilweise für die Verzierung der Bühne eingesetzt.
Die Materialien sind Wellpappe, Holzstäbe, Holzteile und Eisenwaren, ein fertiger Fächer, Troddeln aus Glasperlen und Metallglöckchen, Glassteine, Samt-Ausbrenner, Perlstickerei, Holzschliff-Masse (Gestaltungselemente und Räder), Gesso und Acrylfarben.
Unten: Arbeitstisch bei der Arbeit am roten Vorhang, der viel später montiert wurde und der die Mechanik der Schildkröten-Bühne verdecken wird. Im Hintergrund ist eines der Karussellpferdchen, nämlich das helle von Pferdeesel – Schnelle Tiere im Rohzustand zu sehen, sodann rechts bereits vorbereitet die CanCan-Röckchen der noch nicht gebauten Schildkröten.
Links und unten: Erste Fotos vom fertigen Schildkröten-Festwagen.
Bei den Schildkröten galt es einerseits einige kleine zu bauen, die zusammen auf der Bühne CanCan tanzen und Röckchen tragen können, andererseits eine große mit einem besonderen Rückenpanzer.
Unten: Für die CanCan Röckchen der Schildkröten fand ich diese unglaublichen Haargummis, Handarbeit aus China mit Plissee und Perlstickerei. Ich habe jeweils 2 verbunden, je einmal plissiert, einmal üppige Glasperlen.
Unten: Schema des Rückenpanzers in Verbindung mit einem Rätsel. Das schöne verspiegelte Stern-Objekt aus Metall rechts, das ich einmal gefunden habe (ursprünglich als Kerzenhalter gemacht), steht auch mit dem Rätsel in Verbindung.
Rechts: Schnappschuß von der großen Schldkröte auf ihrer Blumenwiese, im Studio. Ihr RÜckenpanzer besteht aus Platten einer Kunststoffmasse, die sich in Form schmelzen läßt. Aufgestickt mit passenden Glasperlen.
Unten: Ich fand in einer Mediathek einen vollkommen verwaschenen VHS-Mitschnitt eines Offenbach'schen CanCan, in der Welt vor dem YouTube-Zeitalter! Ursprünglich plante ich, in die Denkblase eine Rotoskopie zu setzen und isolierte eine Tänzerin, druckte diese Sequenz aus. Das war aber zu aufwendig - so blieb es bei 2 Zeichnungen, einer seitlichen und einer frontalen, in der die Konturen mehr erraten als gefunden waren.
Nachdem alle Tiere für den gesamten Karneval fertig waren, gab es das Bedürfnis, ein in sich geschlossenes Produkt damit zu entwickeln, das in absehbarer Zeit realisierbar wäre. So kam mir die Idee, zu jedem der Tiere auf ihren Festwägen Szenerien für ein Bilderbuch zu gestalten, selbst wenn es nicht als Buch publiziert würde, sondern als internes Dokument, als Anhaltspunkt für die geplanten Szenen fungieren.
Links: Schildkröten beim CanCan-Tanzen auf der Bühne, eine Seite aus dem Bilderbuch. In Sprech- und Denkblasen sieht man die Noten und gepauste CanCan-Tänzerinnen.
AUSSTELLUNG KARNEVAL DER TIERE
im HAUS DER MUSIK WIEN
27. November 2008 bis 15. März 2009
Alle Objekte, Bilderbuch-Szenerien mit neuen Textseiten, 2 interaktive Terminals. Einer mit einer Hörstation zu den Szenerien des Bilderbuchs, einer mit einer Spiel-Kostprobe.
Ausstellungsrundgang und Fotos von Aufbau
Rechts: Foto des Schildkröten-Festwagens bei der Ausstellung im Haus der Musik.
Unten: Hier das Leporello zu Schildkröten, auch hier gibt es ein Auf- und Ab mit der Musik, diesmal der Bühne, um den armen Schildkröten das CanCan-Tanzen zu erleichtern. Die Drehbücher sind zwar in ihrer interaktiven, elektronischen Form in Gebrauch, aber ausgedruckt und als Leporello zusammengefügt bieten sie jeweils einen Überblick über den gesamten Ablauf eines Abschnitts.
Links: Der Flowchart für ein geplantes Spiel zu den Schildkröten ist Grundlage für die Story der aktellen Animationsfilmprojekts.
Diese Flowcharts wurden ab 2005 entwickelt. Das selbe Programm kam für die Umsezuung dae Drehbuchs zum Einsatz, es bitet maximale Flexibilität in der Zuordnung von Partitur, Story und Gestaltungselementen.
www.filmkunst.at