PRODUKTIONS-TAGEBUCH MIT RÜCKBLENDEN
von Iby-Jolande Varga, PRODUKTIONS-TAGEBÜCHER HOME Angelegt am 26. Jänner 2017

Gab es in den historischen Wunderkammern Naturalia, Artificalia, Antiquitates, Exotica, Mirabilia und Scientifica, so gibt es in der Musikaischen Wunderkammer auch noch Musicalia. In diesem Online-Produktionstagebuch wird die Arbeit an einem Animationsfilm zu KARNEVAL DER TIERE nach Camille Saint-Saëns dokumentiert. Frühere Projekte, die in die Musikalische Wunderkammer passen, wären ZAUBERSPRÜCHE und KLANGGÄRTEN. Gemeinsam ist diesen Projekten, daß sie auf jeweils einem Musikstück basieren und zum Projekt Partiturfilm gehören.

INHALTSVERZEICHNIS   LÖWE   HÜHNER & HÄHNE   SCHNELLE TIERE   SCHILDKRÖTEN   ELEFANT   KÄNGURUS   AQUARIUM   ESEL   KUCKUCK   VOLIÈRE   PIANISTEN   FOSSILEN   SCHWAN   INTRODUKTION & FINALE

RÜCKBLENDE KUCKUCK Objekt Vorbereitungen 3. November 2003

2003 kom mir zu Ohren, daß in Schloßpark Schönbrunn die Hecken des Großen Parterre gerodet würden. Ich setzte mich mit den Wiener Bundesgärten in Verbindung und fragte nach, ob ich davon einige Zweige haben könnte. Erst war zu erfahren, daß die Zweige schon verhäckselt worden waren, aber dann erhielt ich einen Anruf, daß doch noch einige vorhanden wären.

So machten es Wiener Bundesgärten möglich, kurz vor der Verhäckselung des Baumschnittes, Material für den Festwagen des Kuckuck bereitzustellen. Die über Jahrhunderte bearbeiteten Zweige sind wie Kunstwerke für sich. Ich wurde eingeladen, ganz zeitlich in der Früh am 3. November 2003 am Häckselplatz zu erscheinen und bekam einen Arm voll Zweige mit. An Boden lag Rauhreif von der Nacht und die Eichkätzchen waren schon unterwegs. Ich werde nie die U-Bahn-Fahrt mit dem Buschwerk im Arm vergessen. Die U-Bahn war recht voll und ich wurde offen, aber durchaus lächelnd bestaunt.

Unten: Winterfotos anderer bestutzer Bäume in Schönbrunn. Die über Jahrhunderte bearbeiteten Zweige sind wie Kunstwerke für sich. Eine Baumreihe und darunter eine Hecke im Detail.
RÜCKBLENDE KUCKUCK Objekt 3.-7. Dezember 2003

Die Materialien sind Buchen-Sperrholz, Wellpappe, Holzstäbe, gewachsene Zweige, Glasperlen, Draht, Glassteine, Holzschliff-Masse (Gestaltungselemente und Räder).

Unten
: Der Kuckuck-Festwagen. Zu den Zweigen kamen Glasperlen-Girlanden aus festem Draht, die ich einmal als hochwertige Weihnachts-Dekoration fand.

RÜCKBLENDE KUCKUCK Figur 7. Jänner 2007

Unten links: Aus den tropfenförmigen grünen Glasperlen entstehen mit Draht ähnliche Gebilde, wie die transparenten Kaskaden. Sie werden unten im Kuckuckswagen aufgelegt und später im Bilderbuch auch noch elektronisch montiert. Hier im Tricktisch für die Fotografie zu diesem Zweck.
Unten rechts: Der ganze Titel bei Saint-Saëns lautet ja, „Der Kuckuck in der Tiefe der Wälder”. So beschloß ich dann doch, ihn ganz klein zu machen und versuchte dennoch, charakteristisch zu bleiben. So können die Zweige am Kuckuckswagen wenigstens maßstäblich zum Kuckuck ein Wenig an die Tiefe der Wälder erinnern.
Unten: Umfangreiche Sammlung ausgedruckter Fotos aus Büchern und dem Internet, die bei der Gestaltung der Tiere geholfen hat. Kuckucke hört man ja durchaus in den Wäldern um Wien, jedoch bekommt man sie nicht zu Gesicht, zumindest wohl nicht, wenn man sie nicht sehr gut kennt. So machte ich mich auf eine Internet- und Büchersuche, um mit ihrer Gestalt ein wenig vertraut zu werden. Dabei stößt man auch auf die herzzereißenden Szenen, wo etwa winzige Zaunkönige tapfer ihre Kuckuckskinder füttern. Leider kein Thema bei Saint-Saëns!
Dazu einige Kuckuckspfeifchen und Holzspielzeug mit Blasebalg.

RÜCKBLENDE KUCKUCK Bilderbuch 24.-27. Juli 2007

Nachdem alle Tiere für den gesamten Karneval fertig waren, gab es das Bedürfnis, ein in sich geschlossenes Produkt damit zu entwickeln, das in absehbarer Zeit realisierbar wäre. So kam mir die Idee, zu jedem der Tiere auf ihren Festwägen Szenerien für ein Bilderbuch zu gestalten, selbst wenn es nicht als Buch publiziert würde, sondern als internes Dokument, als Anhaltspunkt für die geplanten Szenen fungieren.
Links: Das Kuckuck-Stück ist recht lang und klingt wie ein Spaziergang. So schickte ich hier die beiden Pianisten in die Tiefe der Wälder, zusammen mit dem Hund von Saint-Saëns - es ist ein Foto von ihm überliefert! Er hieß Dalila, wohl nach der einen Hauptfigur in seiner Oper „Samson und Dalila”. Ich lasse ihn immer wieder auftreten. In der Sprchblase ist der Saint-Saëns'sche Kuckucksruf zu sehen - bei ihm eine große Terz!


RÜCKBLENDE:
AUSSTELLUNG KARNEVAL DER TIERE
im HAUS DER MUSIK WIEN
27. November 2008 bis 15. März 2009


Alle Objekte, Bilderbuch-Szenerien mit neuen Textseiten, 2 interaktive Terminals. Einer mit einer Hörstation zu den Szenerien des Bilderbuchs, einer mit einer Spiel-Kostprobe.
Ausstellungsrundgang und Fotos von Aufbau



Rechts: Foto des Kuckucks-Wagens mit Kuckuck in den Zweigen in einer Vitrine im Innenhof des Haus der Musik.

RÜCKBLENDE KUCKUCK Drehbuch 21. September 2010 / 28.-30. Juni 2012

Unten: Der Spaziergang durch die Tiefe der Wälder in gleichmäßigem Schritt - dazwischen der Kuckucksruf in der Klarinette. Die Drehbücher sind zwar in ihrer interaktiven, elektronischen Form in Gebrauch, aber ausgedruckt und als Leporello zusammengefügt bieten sie jeweils einen Überblick über den gesamten Ablauf eines Abschnitts.
Links: Der Flowchart für ein geplantes Spiel zum Kuckuck ist Grundlage für die Story des aktellen Animationsfilmprojekts.

Diese Flowcharts wurden ab 2005 entwickelt. Das selbe Programm kam für die Umsezuung dae Drehbuchs zum Einsatz, es bietet maximale Flexibilität in der Zuordnung von Partitur, Story und Gestaltungselementen.
 
 

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